Blick auf Fritzlar mit Türmen und Fachwerkhäusern vom 4 Türme-blick

Altes Gehöft

Geschichte zum Alten Gehöft

Das hier nachgebaute Gehöft entstand aufgrund von Grabungsfunden aus „ALT GEISMAR“.          

Diese Siedlung lag rund ein - dreihundert Meter vom jetzigen Standpunkt entfernt und wurde in einer großen Kampagne in den Jahren 1973 – 1981 freigelegt.

Bei den mehreren hundert Gebäudefunden waren auch einige Langhäuser dabei, deren Bewohner wohl vermögender als die anderen Siedler waren. Solch ein Bau ließ sich jedoch hier bei der eingeschränkten Grundstücksgröße nicht errichten.


Unser Haupthaus wurde dem karolingischen Webhaus nachgebildet, weil es einen besonders gut erhaltenen Bodenfund aufwies. In dieser Größe muss man sich die Hauptzahl der Wohnhäuser in „ALT GEISMAR“ vorstellen. Unter einem Dach wurde damals gewohnt, geschlafen, gekocht und auch Vieh gehalten. Werkhäuser zur Metall-, Holz-, Glasverarbeitung und wie erwähnt - zum Weben sind nachgewiesen.

Die Siedlung war ab ca. 500 v. Chr. von Kelten bewohnt, von denen es auch Nachweise auf den umliegenden Hügeln und in den Wäldern gibt. Die um ca. 50 v. Chr. Hinzukommenden Chatten und später Sueben vermischten sich mit ihnen ohne größere kriegerische Auseinandersetzungen.          

Die Chatten beteiligten sich als Verbündete der Cherusker am Sieg gegen die 3 Legionen des Varus (Römer) im Teuteburger Wald. Sie leisteten großen Widerstand bei der Überquerung der Eder anlässlich des Rachefeldzuges des Germanicus im Jahre 16 n. Chr. Außerdem ist belegt, dass sie um 200 n.Chr. öfters an Kriegszügen gegen die Römer beteiligt waren, bei denen sie den Limes und den Rhein bei Mainz überquerten. Beide Stämme, Chatten und Sueben, kamen aus dem norddeutschen Flachland und brachten höchstwahrscheinlich auch die Namen für unsere Bäche, Elbe, Eder und Ems, mit.